Donnerstag, 4. Juli 12:00 Türkische Zeit
Die Sonne brennt. Die Frisur hält. Nach einer Erfrischung durch Radler und
Pool-Wasser höre ich das Meer rufen. Ich spaziere den aufgeschütteten
Kiesstrand entlang. Bald sehe ich zwei Figuren die wie Haimi und Peda aussehen.
Als ich bei ihnen eintreffe sagt Haimi "Wir wollen jetzt aber ins Meer gehen".
Ok. Das "aber" hab ich nicht ganz verstanden aber ich bin dabei. Etwas NaCl kann
nie schaden. Die Strömung ist stark. Ich lass mich am Rücken treiben
und finde mich ziemlich weit draußen wieder, wo man nur noch Abgas-Duft
des Bananen Motorboots riechen kann. Betört davon versuche ich gegen die
Strömung Richtung Steg zu schwimmen. Plötzlich sagt Peda "Es
könnte hier Hai-mis geben". Haimi kann darüber nicht lachen. Wir
schon. Gleich darauf versucht sich Haimi als Nachwuchs Hai und greift unter
Wasser Peda an. Als er wieder auftaucht jammert er über das Salz in seinen
Augen. Ich habe genug von Wassertieren und bin auf dem Weg Richtung Strand.
Nach einem kurzen Aufenthalt auf der Liege kommt Bari des Weges. Er sagt ich soll
meine Liege aufklappen damit er auch Platz hat. Ich mache das. Bari ist echt
gut. Haimi geht daraufhin irgendwas administrieren. Peda nützt die
Gelegenheit um eine Haimi-Falle zu bauen. Er steckt ein Low Densitiy Polyethen
Messer in den Sand und baut aus Schuhen einen Weg der direkt dahin führt.
Wir sind uns alle sicher, dass Haimi in die Falle tappen wird. Das ist
eigentlich klar. Peda spielt mit dem Gedanken surfen zu gehen. Vor fünf
Jahren hat er es mal probiert, sagt er. Bari und ich bleiben sitzen. Haimi kommt
wieder, sagt irgendwas und geht. Natürlich reißt er vorher noch Pedas
Haimi- Falle um. Der Fisch ist im Netz. Bari und ich sind wieder allein. Wir
sehen Pedas Sandalen, etwas Sand-Kies Gemisch und eine Flasche Elmas Su. Das
lässt nur einen Schluss zu. Als Peda wiederkommt ist ein Schuh von ihm im
Treibsand versunken.
Michi B kommt des Weges. Er will nochmal ins Meer gehen. Peda und ich gehen mit. Wir steigen auf den Steg um uns als Turmspringer zu beweisen. Die Rückwärts Salti gehen schief. Wir schleppen uns wieder auf den Steg und probieren noch diverse nicht so schmerzhafte Sprünge. Peda ist schlau. Er springt standardmäßig ins Wasser. Ich frage mich wie hoch so ein Steg wohl ist. Michi legt sich an den Rand und lässt sich langsam hinunter. Als er hilflos dahängt und über Schürfwunden jeiert greifen Peda und ich ein. Wir nehmen Michi an den Armen und lassen ihn weiter hinunter. Aufgrund der nassen Hände nimmt das Schicksal seinen Lauf und Michi gleitet uns aus den Händen. Er versinkt im Meer. Ich versuche es auch rutsche allerdings schon früher ab. Ich versinke auch. Michi schwimmt noch etwas und nimmt Seegras mit. Joe soll es verkaufen.

Genug vom Meer. Wir schauen kurz aufs Zimmer. Im Fernsehen ist jetzt Richter Alexander Hold. Spektakulär. Plötzlich ist alles dunkel. Die Stromversorgung in der Türkei ist nicht die Beste. Wir haben Glück, dass die Generatoren des Clubs direkt vor unserem Balkon liegen. So hören wir immer ob sie an sind, oder nicht. Zeichensprache ist von Vorteil. Aufgrund des fehlenden Fernsehens beschäftigen wir uns damit Polster durch die Gegend zu werfen. Anwesend dabei sind diverse Leute wie Bari, Giggi, Joe und andere. Ein ständiges Kommen und Gehen. Ich vergesse, dass ich noch Schuhe anhabe und sehe, was Schuhsohlen mit weiß gestrichenen Wänden machen können. Ich nehme ein Handtuch und tränke es in diesem Teufelszeug von Leitungswasser. Das hat quasi die Wirkung österreichischer Reinigungsmittel. Die Verunreigung geht ab. Die Wand ist nun etwas dünkler als vorher. Es müßte ca. 20:00 sein und wir gehen Abendessen. Ich bin seit 9 Stunden wach.
